CDO

Oft setzen Unternehmen auf einen CDO (Chief Digital Officer), um die digitale Transformation im Unternehmen voranzutreiben. Bisher gibt es jedoch noch keinen MTU CDO (MTU Aero Engines). Den CIO-Posten besetzt bereits seit 2015 Dr. Pamela Herget-Wehlitz. Und auch wenn sie offiziell die Position der „Centerleiterin Informationstechnologie“ besetzt, spielt sie eine bedeutende Rolle im Hinblick auf die digitale Transformation. Diese treibt sie in ihrer Position zu großen Teilen voran. Man könnte daher auch Pamela Herget-Wehlitz stellvertretend an der Stelle des (bisher) nicht vorhandenen MTU CDO sehen.

Wie setzt MTU und der MTU CDO die Digitalisierung um?

Generell vertritt man bei MTU die Meinung, dass sich die Potenziale der Digitalisierung nur durch eine ganzheitliche digitale Transformation des Unternehmens umsetzten lassen. Entsprechend Notwendiges wird im Rahmen des Digital Transformation Program umgesetzt. Dieses besteht aus mehr als 300 verschiedenen Projekten und soll die Digitalisierung in den verschiedenen Unternehmensbereichen vorantreiben.

MTU ordnet der Digitalisierung eine sehr bedeutende Rolle zu und investiert daher eine sehr große Summe, um alle damit einhergehenden Maßnahmen tatsächlich wie vorgesehen umsetzen zu können. Durch die Digitalisierung will das Unternehmen die technologisch führende Position von Produkten, Dienstleistungen sowie auch Prozessen weiterhin stärken.

Im Wesentlichen verfolgt die MTU mit ihrem Digital Transformation Programm fünf zentrale Missionen: Supply Chain 4.0, Manufacturing 4.0,  Technology 4.0, MRO 4.0, Business 4.0.

Video: Digital Transformation Program MTU

Technology 4.0

Die Mission Technology 4.0 bezieht sich hauptsächlich auf den Entwicklungsbereich. Denn auch wenn es sich bei Triebwerken heute sowie auch in Zukunft um physische Produkte handelt, findet die Entwicklung mehr und mehr digital statt. Vor allem weil an dieser Stelle sowohl Zeit als auch Ressourcen mit Blick auf die Prozesseffizienz bedeutend sind, bieten digitale Lösungen hier enormes Potenzial. MTU arbeitet in diesem Zusammenhang vor allem mit digitalen Zwillingen und Simulationen, welche im Zusammenhang mit der Verbesserung der Triebwerke sowie auch im Bereich der Werkstoffe und Herstellungsverfahren zum Einsatz kommen.

Video: Technology 4.0 bei MTU

Manufactruing 4.0

Die Mission Manufacturing 4.0 befasst sich mit dem Bereich Produktion. Im Rahmen dieser soll die Produktion im Hinblick auf die Prinzipien der Industrie 4.0 zunehmend digitalisiert werden. Das bedeutet, dass immer mehr intelligente Maschinen zum Einsatz kommen sollen, welche untereinander vernetzt sind und miteinander kommunizieren. Dadurch wird auch die Automatisierung von Arbeitsschritten erleichtert wobei der Automatisierungsgrad in der Produktion weiterhin erhöht werden soll. Durch die Vernetzung der Maschinen untereinander kann deren Steuerung außerdem zentral und flächenübergreifend über digitale Geräte vorgenommen werden. Im Rahmen der Manufacturing 4.0 kommt auch das Additive Manufacturing (auch: 3D-Druck) zum Einsatz. Durch entsprechend genannte Maßnahmen soll eine noch effizientere Produktion realisiert werden.

Video: Manufacturing 4.0 bei MTU

Supply Chain 4.0

Um jedoch nicht nur die Produktion innerhalb des Unternehmens, sondern auch die Schnittstellen mit Außenstehenden (z.B. Lieferanten) zu optimieren, verfolgt man mit Supply Chain 4.0 die Steigerung der Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Durch die Vernetzung der Systeme mit den verschiedenen Partnern entlang des Wertschöpfungsprozesses entsteht eine vollständige Transparenz. So lassen sich Lieferungen noch besser terminieren und Bestände übersichtlich erfassen. Diese Transparenz ermöglicht es bei Problemen schnell und vor allem früh genug Maßnahmen einzuleiten. Darüber hinaus können durch fortschrittliche Datensysteme sogar noch fehlende Daten selbständig vom System ergänzt werden. Durch KI-getriebene Ansätze können zudem auch Warnsysteme entwickelt werden, welche bspw. auf abnormale Ereignisse hinweisen oder auch Engpässe frühzeitig aufdecken.

Bedingt durch die Zielsetzung des Supply Chain 4.0 ist diese auch eng mit der Logistik 4.0 verbunden.

Video: Supply Chain 4.0 bei MTU

MRO 4.0

Auch die Betreuung der Kunden nach dem Kauf stellt bei der MTU einen wichtigen Umsatz- und Profitabilitätsfaktor dar. MRO 4.0 (Maintenance, Repair and Overhaul) bezieht sich deshalb auf die digitale Unterstützung der Nachkaufphase.

Mit Hilfe von Programmen lassen sich Triebwerke laufend überwachen und so möglicherweise auftretende Probleme bereits erkennen, bevor diese das Flugzeug physisch tatsächlich beeinträchtigen. Das erhöht nicht nur die Sicherheit und die Planbarkeit, sondern kann auch kostenintensive Reparaturen gänzlich verhindern. Weil die Instandhaltung von Triebwerken sehr komplex ist, kann auch diese durch digitale Systeme erleichtert werden. Entsprechende Systeme helfen dabei sowohl auf der organisatorischen sowie auch auf der technischen Ebene. Gerade im Hinblick auf letztere kommen bspw. auch Augmented-Reality-Systeme zum Einsatz.

Video: MRO 4.0 bei MTU

Business 4.0

Gleichermaßen verändert die Digitalisierung auch die Art und Weise wie Menschen miteinander agieren und arbeiten. Digitalisierungsstrategien und -ziele innerhalb des Unternehmens sind daher nur erreichbar und umsetzbar, wenn auch das Arbeitsumfeld diese Vorstellungen widerspiegelt. Auch in diesem Bereich hat sich MTU mit der Mission Business 4.0 verschiedene Ziele gesetzt, die in naher Zukunft realisiert werden sollen. So sollen z.B. bisher weitgehend papiergetriebene Abläufe durch elektronische ersetzt sowie neue Protale errichtet werden. MTU unterstützt seine Mitarbeiter in verschiedenen, vielfältigen Bereichen (bspw. Weiterbildung durch e-Learning). Zudem schafft das Unternehmen moderne Kooperations- und Kommunikationsstandards, die der heutigen Zeit entsprechen.

Im Rahmen des Digitalisierungsprogramms bzw. auch um dieses zu realisieren will MTU vor allem in den genannten Bereichen – neue Fachkräfte gewinnen. Über diese soll das entsprechend notwendige Knowhow im Unternehmen verankert werden.

Video: Business 4.0 bei MTU

Jan

Mein Name ist Jan Puder (LinkedIn Profil Jan Puder). Ich bin Gründer und CEO der BusinessTech-Company. Ich und die BusinessTech-Company wollen die digitale Frontier pushen. Das ist der Grund, warum ich diese Website gestartet habe. Ich will Informationen über das Digitale Business bereitstellen, vor allem für Chief Digital Officer.

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